Rechtsprechung
   SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2016,68556
SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16 (https://dejure.org/2016,68556)
SG Hannover, Entscheidung vom 01.11.2016 - S 54 AS 697/16 (https://dejure.org/2016,68556)
SG Hannover, Entscheidung vom 01. November 2016 - S 54 AS 697/16 (https://dejure.org/2016,68556)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2016,68556) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (4)

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (16)

  • BSG, 04.06.2014 - B 14 AS 30/13 R

    Arbeitslosengeld II - Mehrbedarf - unabweisbarer laufender besonderer Bedarf -

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Insofern könnten mögliche anfallende Fahrtkosten auch nicht der Ausübung des Umgangsrechts mit dem leiblichen Kind zugeordnet werden und einen entsprechenden Mehrbedarf begründen (vgl. BSG 04.06.2014, B 14 AS 30/13 R, Rn. 20).

    Dass Eltern im Rahmen des Arbeitslosengelds II (Alg II) grundsätzlich Anspruch auf einen Mehrbedarf wegen der Kosten des Umgangsrechts mit von ihnen getrennt lebenden Kindern haben, ergibt sich aus dem Urteil des BVerfG vom 9.2.2010 (1 BvL 1/09 ua - BVerfGE 125, 175 = SozR 4-4200 § 20 Nr. 12) und dem daraufhin durch Gesetz vom 27.5.2010 (BGBl I 671) geschaffenen § 21 Abs. 6 SGB II, bei dem der Gesetzgeber u.a. auch speziell die Kosten zur Wahrnehmung des Umgangsrechts bei getrennt lebenden Eltern als Anwendungsfall der Härtefallklausel des § 21 Abs. 6 SGB II vor Augen hatte (BSG, Urteil vom 04. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 17 unter Verweis auf BT-Drucks 17/1465, S 9).

    Bei den Fahrtkosten zur Ausübung des Umgangsrechts handelt es sich ungeachtet der Tatsache, dass im Regelbedarf ein Anteil für Fahrtkosten enthalten ist, um einen besonderen Bedarf, weil er nicht nur die üblichen Fahrten im Alltag betrifft, sondern eine spezielle Situation darstellt, weil die Aufrechterhaltung des Umgangs mit einem Kind mit überdurchschnittlichen Schwierigkeiten verbunden ist, wenn die Wohnorte aufgrund der Trennung der Eltern weiter entfernt voneinander liegen (BSG, Urteil vom 04. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 20 unter Verweis auf BSG Urteil vom 7.11.2006 - B 7b AS 14/06 R - BSGE 97, 242 = SozR 4-4200 § 20 Nr. 1, Rn. 22).

    Diese Auffassung entspricht zwischenzeitlich der ständigen Rechtsprechung des BSG (vgl. Urteile vom 4. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R, vom 18. November 2014 - B 4 AS 4/14 R - und vom 11. Februar 2015 - B 4 AS 27/14 R, juris).

    c) Die im Grundsatz gegebene Einsparmöglichkeit durch "Umschichtung", also einer Präferenzentscheidung dahingehend, einen höheren Bedarf in einem Lebensbereich durch geringere Ausgaben in einem anderen auszugleichen (BT-Drucks 17/1465, S 6 und 8) scheidet vorliegend aus, denn dieser Gedanke kommt nur zum Tragen bei Bedarfen, die dem Grunde nach vom Regelbedarf umfasst sind, was aber gerade hinsichtlich des hier im Streit stehenden Mehrbedarfs nicht der Fall ist (BSG, Urteil vom 04. Juni 2014, B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 25).

    Müsste dieser Ansparbetrag für laufende Aufwendungen abgezweigt werden, stünde er gerade als Ansparbetrag für notwendige Anschaffungen nicht mehr zur Verfügung (BSG, Urteil vom 04. Juni 2014, B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 26).

    Die Freibeträge selbst müssen nicht für die Wahrnehmung des Umgangsrechts eingesetzt werden, weil die vollständige Anrechnung von Erwerbseinkommen auf das Arbeitslosengeld II zur Folge hätte, dass Arbeitslosen kein finanzieller Anreiz zur Arbeitsaufnahme verbliebe, was der gesetzlichen Funktion der Freibeträge bei Einkommen aus Erwerbstätigkeit zuwiderlaufen würde ((BSG, Urteil vom 04. Juni 2014, B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 27 unter Verweis auf nur Behrend, in jurisPK-SGB II, 3. Aufl 2012, § 21 RdNr 89; S. Knickrehm/Hahn in Eicher, SGB II, 3. Aufl 2013, § 21 RdNr 72).

    Da auch die 20 Cent nach dem BRKG eine gegriffene Größe sind, die nicht die tatsächlichen Kosten in vollem Umfang widerspiegeln, sind die zugesprochenen 57, 60 Euro pro Monat unter dem Blickwinkel der Sicherung des Existenzminimums jedenfalls nicht zu hoch gegriffen (vgl. BSG, Urteil vom 04. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 28).

    Dass bei einem tatsächlich zu deckenden Bedarf neben der Alg II-V auch das BRKG herangezogen werden kann, hat das BSG bereits in anderem Zusammenhang entschieden (BSG, Urteil vom 04. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 28 unter Verweis auf BSG Urteil vom 11.12.2012 - B 4 AS 27/12 R - SozR 4-4225 § 6 Nr. 2 - "Spesen").

  • LSG Hessen, 06.07.2012 - L 7 AS 275/12

    Arbeitslosengeld II - Mehrbedarf - unabweisbarer besonderer Bedarf - Besuchsreise

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Der Schutz des Rechts auf ein eheliches Zusammenleben nach Art. 6 Abs. 1 GG ist grundsätzlich jedoch nicht geeignet, einen Anspruch auf Sozialleistungen des Staates zum Ausgleich wirtschaftlicher Schwierigkeiten bei der Herstellung der ehelichen Lebensgemeinschaft zu begründen (Hessisches Landessozialgericht, Beschluss vom 06. Juli 2012, L 7 AS 275/12 B ER, Rn. 32, juris; bzgl. Besuchsreise nach China).

    Ferner beinhaltet Art. 6 Abs. 1 GG damit eine Institutsgarantie sowie eine verbindliche Wertentscheidung für den gesamten Bereich des Ehe und Familie betreffenden privaten und öffentlichen Rechts und ist demnach bei der Auslegung und Anwendung des einfachen Rechts, insbesondere bei der Anwendung von Generalklauseln, zu beachten (Hessisches Landessozialgericht, Beschluss vom 06. Juli 2012, L 7 AS 275/12 B ER, Rn. 33, juris unter Verweis auf Hofmann in Schmidt-Bleibtreu, Klein, Kommentar zum Grundgesetz, 11. Auflage 2008, Rn. 3 und 4 m.w.N.).

    In diesem Zusammenhang will die Verfassung vor allem den Beziehungen der Eltern oder eines Elternteils zu ihrem Kind oder zu ihren Kindern ein besonderes Schutzversprechen zuwenden, ohne Rücksicht auf die Art der familienrechtlichen Beziehungen, wie die weiteren Regelungen des Art. 6 GG zeigen (Hessisches Landessozialgericht, Beschluss vom 06. Juli 2012, L 7 AS 275/12 B ER, Rn. 33, juris unter Verweis auf Hofmann, a.a.O., Rn. 9 m.w.N.).

  • LSG Niedersachsen-Bremen, 19.12.2013 - L 7 AS 1470/12

    Anspruch auf Arbeitslosengeld II; Übernahme der Kosten der Wahrnehmung des

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Richtige Klageart ist die Anfechtungs- und Verpflichtungsklage nach § 54 SGG (vgl. Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 19. Dezember 2013 - L 7 AS 1470/12 -, Rn. 27, juris).

    Zwar steht der soziale Kontakt zwischen Stiefvater und Stiefsohn nicht unter einem besonderen, den Schutz sonstiger familiärer Kontakte übersteigenden grundgesetzlichen Schutz (vgl. Entscheidung bzgl. Kontakt der Großeltern zum Enkelkind, LSG Niedersachsen-Bremen, L 7 AS 1470/12 vom 19.12.2013, Rn. 34).

    Jedenfalls derartige, gleichrangig zu pflegende Verwandtschaftsverhältnisse könnten in keinem Fall als besonders und atypisch eingestuft werden, sondern seien vielmehr als Regelfall einzustufen (Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 19. Dezember 2013 - L 7 AS 1470/12 -, Rn. 32, juris).

  • BSG, 18.11.2014 - B 4 AS 4/14 R

    Arbeitslosengeld II - Mehrbedarf - unabweisbarer laufender besonderer Bedarf -

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Diese Auffassung entspricht zwischenzeitlich der ständigen Rechtsprechung des BSG (vgl. Urteile vom 4. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R, vom 18. November 2014 - B 4 AS 4/14 R - und vom 11. Februar 2015 - B 4 AS 27/14 R, juris).

    Denn der hier im Streit stehende Bedarf betrifft nicht nur die üblichen Fahrten im Alltag, sondern eine spezielle Situation bei der Aufrechterhaltung des Umgangs mit einem Kind (Landessozialgericht Berlin-Brandenburg, Urteil vom 21. Januar 2016 - L 31 AS 507/15 -, Rn. 19, juris unter Verweis auf BSG, Urteil vom 18. November 2014 - B 4 AS 4/14 R, Rn. 16).

  • BSG, 07.11.2006 - B 7b AS 14/06 R

    Arbeitslosengeld II - Wahrnehmung des Umgangsrechtes mit dem minderjährigen

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Die Rechtsprechung des BSG (Urteil vom 07.11.2006, B 7b AS 14/06 R) weise bereits darauf hin, dass Scheidungsfolgesachen nicht unbeschränkt sozialisierbar seien.

    Bei den Fahrtkosten zur Ausübung des Umgangsrechts handelt es sich ungeachtet der Tatsache, dass im Regelbedarf ein Anteil für Fahrtkosten enthalten ist, um einen besonderen Bedarf, weil er nicht nur die üblichen Fahrten im Alltag betrifft, sondern eine spezielle Situation darstellt, weil die Aufrechterhaltung des Umgangs mit einem Kind mit überdurchschnittlichen Schwierigkeiten verbunden ist, wenn die Wohnorte aufgrund der Trennung der Eltern weiter entfernt voneinander liegen (BSG, Urteil vom 04. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 20 unter Verweis auf BSG Urteil vom 7.11.2006 - B 7b AS 14/06 R - BSGE 97, 242 = SozR 4-4200 § 20 Nr. 1, Rn. 22).

  • LSG Berlin-Brandenburg, 21.01.2016 - L 31 AS 507/15

    Umgangsrecht - Fahrtkosten - Zumutbarkeit der Verweisung auf Fahrrad und Fußwege

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Denn der hier im Streit stehende Bedarf betrifft nicht nur die üblichen Fahrten im Alltag, sondern eine spezielle Situation bei der Aufrechterhaltung des Umgangs mit einem Kind (Landessozialgericht Berlin-Brandenburg, Urteil vom 21. Januar 2016 - L 31 AS 507/15 -, Rn. 19, juris unter Verweis auf BSG, Urteil vom 18. November 2014 - B 4 AS 4/14 R, Rn. 16).
  • SG Braunschweig, 09.04.2014 - S 49 AS 2184/12

    Kostenübernahme betreffend Fahrtkosten zur Wahrnehmung des Umgangsrechts mit

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Nur durch den regelmäßigen Umgang kann der Familienzusammenhalt aufrechterhalten und - als Nebeneffekt - für eine soziale Integration nach Haftende vorgesorgt werden (vgl. SG Braunschweig, Urteil vom 09.04.2014, S 49 AS 2184/12, recherchiert in juris, Rn. 27).
  • BSG, 11.12.2012 - B 4 AS 27/12 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Einkommensberücksichtigung - steuerfreie

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Dass bei einem tatsächlich zu deckenden Bedarf neben der Alg II-V auch das BRKG herangezogen werden kann, hat das BSG bereits in anderem Zusammenhang entschieden (BSG, Urteil vom 04. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R -, BSGE 116, 86-94, SozR 4-4200 § 21 Nr. 18, Rn. 28 unter Verweis auf BSG Urteil vom 11.12.2012 - B 4 AS 27/12 R - SozR 4-4225 § 6 Nr. 2 - "Spesen").
  • BVerwG, 22.08.1995 - 5 C 15.94

    Sozialhilfe - Lebensunterhalt - Umgangsrecht - Erhöhung - Erforderliches Maß an

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Das Umgangsrecht ermöglicht dem nicht sorgeberechtigten Elternteil, sich von dem körperlichen und geistigen Befinden des Kindes und seiner Entwicklung durch Augenschein und gegenseitige Aussprache fortlaufend zu überzeugen, die verwandtschaftlichen Beziehungen zu ihm aufrecht zu erhalten und einer Entfremdung vorzubeugen, sowie dem Liebesbedürfnis beider Teile Rechnung zu tragen (BVerwG, Urteil vom 22.08.1955, BVerwG 5 C 15.94 Buchholz 436.0, § 12 BSHG Nr. 32, S. 22).
  • BSG, 11.02.2015 - B 4 AS 27/14 R

    Arbeitslosengeld II - Mehrbedarf - unabweisbarer laufender besonderer Bedarf -

    Auszug aus SG Hannover, 01.11.2016 - S 54 AS 697/16
    Diese Auffassung entspricht zwischenzeitlich der ständigen Rechtsprechung des BSG (vgl. Urteile vom 4. Juni 2014 - B 14 AS 30/13 R, vom 18. November 2014 - B 4 AS 4/14 R - und vom 11. Februar 2015 - B 4 AS 27/14 R, juris).
  • BSG, 19.08.2010 - B 14 AS 13/10 R

    Arbeitslosengeld II - Hygienemehrbedarf bei Aids-Erkrankung - bis 2010 Übernahme

  • BVerfG, 09.02.2010 - 1 BvL 1/09

    Hartz IV - Regelleistungen nach SGB II ("Hartz IV-Gesetz") nicht verfassungsgemäß

  • OLG Koblenz, 29.09.1999 - 11 UF 386/99
  • BSG, 03.03.2009 - B 4 AS 50/07 R

    Arbeitslosengeld II - Mehrbedarf für Alleinerziehende - geteilte Kinderbetreuung

  • BGH, 09.02.2005 - XII ZB 40/02

    Recht des leiblichen, nicht aber juristischen Vaters auf Umfang mit dem Kind

  • BVerfG, 09.04.2003 - 1 BvR 1493/96

    Biologischer Vater

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht